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3. Update Katastropheneinsatz vom 10.08.2021

THW-Worms beendet Hochwassereinsatz im Katastrophengebiet rund um Ahrweiler

 Nach nunmehr 24 Tagen Dauereinsatz beendet auch das THW-Worms vorerst seinen Einsatz im Überflutungsgebiet. Die Helfer und Einsatzgeräte werden von anderen THW-Ortsverbänden abgelöst.

Bereits am ersten Folgetag der Katastrophe war das THW-Worms mit zwei Einsatzgruppen vor Ort. In der Folge wurde nach und nach eine Einsatzgruppe nach der anderen in den Einsatz gebracht. In der Spitze des Einsatzes waren vom THW Worms

  • der Zugtrupp,
  • die Fachgruppe „Notversorgung“ u. „Notinstandsetzung“ (FGr. N),
  • die Fachgruppe „Räumen“ (FGr. R),
  • die Fachgruppe „Elektroversorgung“ (FGr. E),
  • der Baufachberater
  • und die Fachgruppe „Logistik-Verpflegung“ (FGr. Log-V)

mit 27 Helfern zeitgleich eingesetzt.

Insgesamt waren es gut 60 Helfer des OV-Worms, die am Einsatz beteiligt waren. Viele Helfer haben mehrere Schichten übernommen und waren somit teils mehrfach im Krisengebiet eingesetzt.

In dem Einsatzzeitraum vom 15.07.2021 bis zum 08.08.2021 also in 24 Einsatztagen wurden rund etwas über 5.500 Einsatzstunden abgeleistet. Die Haupteinsatzoptionen waren anfänglich Menschenrettung aus den überfluteten Häusern.

Es folgten

  • die Suche nach vermissten Personen,
  • das Auspumpen von Kellern und Tiefgaragen,
  • das Beräumen von Schlamm und Unrat aus Gebäuden,
  • das Fällen von halbentwurzelten Bäumen,
  • die Stromversorgung für ein Abwasserhebewerk,
  • die Stromversorgung allgemein für Pumpen und sonstiges Einsatzgerät,
  • das Beräumen von Straßen und Plätzen von Schlamm und Treibgut,
  • die notdürftige Wiederherstellung von Straßen und Wegen,
  • das Beseitigung von Massen von Sperrmüll,
  • die Begutachtung von Gebäuden auf dessen Standsicherheit,
  • die Versorgung von der Führungsstaffel (Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung)
  • und zuletzt Übernahme der Unterabschnittsleitung in Mayschoß durch unseren Zugtrupp.

Des Weiteren wurde unsere Regionalstelle in Bad Kreuznach personell unterstützt. Zu den vor Ort geleisteten über 5500 Einsatzstunden muss man noch etliche Einsatzstunden für die Helfer.- und Einsatzgeräteplanung hinzuzählen.

Helfer und Gerätschaften gingen bis an die Leistungsgrenze und teilweise weit darüber hinaus.

Der Einsatz ist der größte und schlimmste Einsatz, den unsere Helfer je geleistet haben. Selbst erfahrene altgediente Helfer berichten, dass sie so ein Ausmaß an Zerstörung und menschlichem Leid noch nicht erlebt haben. Die THW-Führung hat darauf reagiert und hat die Helfer anfänglich in nur 24 Stundenschichten eingesetzt. Man hat so auf die physische Belastung reagiert und den meist auch jungen Helfern eine gewisse Erholungsphase vor ihren erneuten Einsatz gegeben.

Nach gut einer Woche und einer Zeit der Gewöhnung konnten die Einsatzschichten auf 48 Stunden angehoben werden. Jetzt im Nachgang des Einsatzes bietet das THW den Helfern eine qualifizierte Aufarbeitung des Erlebten durch das überregionale THW Einsatz-Nachsorge-Team (ENT) an.

Die Helfer sind allerdings über die teilweise mediale, wie sie meinen, einseitige Berichterstattung enttäuscht. Häufig ist da die Rede vom Versagen der professionellen Organisationen wie THW oder auch Feuerwehren. Unsere Helfer sind der Meinung, dass das der Hilfeleistung durch sie nicht gerecht wird. Unsere Helfer berichten, dass sie mit ihrem Gerät täglich im Einsatz waren und nicht wie berichtet im Bereitstellungsraum auf den Nürburgring rumgestanden hätten. Alles im allem betrachtet berichten unsere Helfer von einem in weiten Strecken professionellen Einsatz und von einem guten Zusammenarbeiten mit den vielen freiwilligen Helfern oder anderen Hilfsorganisationen vor Ort. Von den betroffenen Bürgern hätten sie eine große Dankbarkeit erfahren, was sie motiviert, ihren Dienst weiter im THW einzubringen.

Auch für das eingesetzte Einsatzgerät ging der Einsatz nicht spurlos vorüber. So wurden die Reifen vom Teleskoplader, dieser war rund 155 Betriebsstunden im Dauereinsatz, und des Transport-LKW, der 1547 KM und damit ca. 340 Wagenladungen transportiert hat, so stark durch Glasscherben, Metallteile und andere Fremdkörper, beschädigt, dass diese erneuert werden müssen.

Das Notstromaggregat war 161 Betriebsstunden eingesetzt. Derweil hat man im Ortsverband mit der großen Reinigung begonnen. Die Fahrzeuge und die Einsatzgeräte müssen einzeln vom Schlamm und weiteren Verschmutzungen gereinigt werden. Anschließend wird eine routinemäßige Funktionsprüfung durchgeführt.

Auch hierzu sind unsere Helfer top motiviert und sorgen dafür, dass die Einsatzbereitschaft in kürzester Zeit wieder hergestellt ist. Wie wichtig das ist, hat die erneute Alarmierung der Fachgruppe „Räumen“ gezeigt, die nur zwei Tage nach ihrer Rückkehr zu einem zehnstündigen Einsatz eines brennenden Strohballenlagers in Schwabsburg im Rhein-Selz-Kreis gerufen wurde.


Dank der THW-Führung an alle eingesetzten Helfer, deren Familien und nicht zuletzt an die Arbeitgeber.

Die THW-Führung weiß um die hohe Leistungsbereitschaft seiner Helfer, die in der Katastrophe ihren vollen Einsatz bewiesen haben. Dazu zählen wir auch die Familien der Helfer die ihre Partner unterstützen und sie immer wieder in den Dienst / Einsatz gehen lassen.

Der THW-Führung von Worms ist es ein besonderes Anliegen, sich bei den vielen Arbeitgebern zu bedanken, dass sie unsere Helfer für den Einsatz freigestellt haben. Auch nicht vergessen wollen wir den Sachspendern aus Worms, die uns im Einsatz unterstützt haben. Durch den hohen Zuspruch aus der Bevölkerung und auch aus den bereits eingegangenen Dankesbotschaften aus der Krisen-Region bestätigen uns, dass wir unseren kleinen Beitrag zur Bewältigung der Katastrophe leisten konnten.



Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.




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