Am 06.02.2023 erschütterte ein schweres Erdbeben den Südosten der Türkei und den angrenzenden Norden von Syrien. Das Ausmaß des Bebens war so verheerend, dass bis zum 15.03.2023 insgesamt mehr als 54.300 Tote und mehr als 111.00 Verletzte registriert werden mussten. Die Schäden an den Gebäuden und der Infrastruktur sind unbeschreiblich hoch. Wichtige lebensnotwendige Einrichtungen wie die Wasserversorgung, Kanalsysteme, Strom, Kommunikation und Heizung sind zum größten Teil völlig zerstört worden. Die Not der Menschen in den betroffenen Gebieten ist unvorstellbar.
Von Anfang an war die Bundesanstalt Technisches-Hilfswerk (THW) bei der Katastrophe aktiv in die Hilfeleistung für die beiden betroffenen Länder einbezogen. So wurde bereits noch am Tag des Bebens ein Leitungs- und Koordinierungsstab in der THW-Leitung eingerichtet. Am Abend des 06.02.2023 wurde die Einheit SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) mit 50 Helferinnen und Helfer, vier Suchhunden und 16 Tonnen Material ins Katastrophengebiet entsandt. Diesem Team gelang es während ihres Einsatzes zusammen mit anderen Rettungseinheiten zwei Frauen nach über 100 Stunden aus den Trümmern lebend zu retten. Bisher wurden ca.180 Tonnen Hilfsgüter für die Türkei bereitgestellt und teilweise mit Flügen der Bundeswehr und in Begleitung von THW-Logistikern transportiert und dort weiter verteilt.
Im Rahmen des Zusammenschlusses von sieben europäischen Zivilschutzorganisationen (IHP International-Humanitarian-Partnership), dem auch das THW seit 2010 angehört, geht jetzt eine weitere Helfergruppe in die Türkei in den Einsatz. Mit dabei ist auch ein THW-Helfer aus dem Ortsverband Worms.
Am vergangenen Dienstag erhielt er seinen Einsatzauftrag von der THW-Leitung und am Montag traf sich das Team am Frankfurter Flughafen. Um 11.50 Uhr startet der Flieger zunächst nach Istanbul. Die zwei THW-Helfer werden voraussichtlich bis zum 06.04.2023 / 16.04.2023 im Erdbebengebiet eingesetzt sein. Ihre Einsatzaufgabe wird es sein, die operative Unterstützung und Bereitstellung von IT-Kommunikationsmitteln in bereits bestehenden und neu zu errichtenden Camps für Betroffene, die aufgrund des Erdbebens dort leben müssen.
Für unseren Helfer Sascha H. ist es der erste Einsatz im Rahmen der IHP. Er ist ein überaus erfahrener Helfer, der sich in vielen Seminaren an unterschiedlichsten Katastrophenschutz-Schulen des THW, der Feuerwehr und der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung qualifiziert hat, um im Ausland eingesetzt werden zu können. Auch seine berufliche Tätigkeit als IT-Projektleiter qualifizieren ihn für die bevorstehende Herausforderung, die auch im IT-Management Bereich liegen werden.
Das THW Worms bedankt sich bei ihrem Kameraden Sascha und nicht zuletzt bei seiner Familie für diesen Einsatz. Das THW wünscht ihm eine starke Hilfeleistung vor Ort im Katastrophengebiet. Und eine gesunde und Rückkehr.
Saschas Antwort: Deswegen bin ich im THW. Dann helfen, wenn um Hilfe gerufen wird.
